Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.

von Angela Schmidt

Ich befasse mich gerade intensiver mit der Freiheit. Vermutlich deshalb, weil sie vom äusseren Standpunkt her betrachtet so stark unter Beschuss steht wie schon lange nicht mehr. Kriegerische Unruhen, die Zunahme konservativen Gedankenguts, Menschen in den sozialen Medien, die sich alles andere als «social» verhalten.

25.07.2024

Das alles macht mich nachdenklich, denn diese gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen tangieren unser zukünftiges Zusammenleben und folglich unseren Umgang mit Freiheit. Umso mehr beruhigt es mich zu wissen, dass es neben dieser äusseren, räumlich-begrenzbaren noch eine andere Dimension von Freiheit gibt.

 

Paulus spricht im zweiten Korintherbrief von einer Freiheit, die sich allem Äusseren entsagt, die quasi die Ebene wechselt von aussen nach innen. Eine von Gottes Geist bewirkte Freiheit, die äusseren Unfreiheiten standhält. Oder anders ausgedrückt: Selbst, wenn wir in gewisser Weise äusseren Zwängen und Einschränkungen ausgeliefert sind, können wir innerlich frei sein. Dieses göttliche Prinzip lässt sich insbesondere bei Menschen beobachten, die in Gefangenschaft leben. Wie etwa bei Dietrich Bonhoeffer oder bei Alexei Nawalny, um zwei jüngere bekannte Beispiele zu nennen. In ihren Briefen und Reden betonten sie die Kraft ihres Glaubens und trotzten, ausgerüstet mit ebendiesem inneren Freiheitsbewusstsein, der äusseren Fremdbestimmung, die von Abschottung und Folter gekennzeichnet war.

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Mich beeindrucken solche Biografien. Ich selbst bin in meinem Leben noch nie in eine derart einschränkende, existenzielle Situation geraten, habe diese göttlichen Freiheitserfahrungen aber schon mehrfach in Beziehungen gemacht, wenn es darum ging, mich aus ungesunden zwischenmenschlichen Strukturen zu lösen.

Bis heute erlebe ich, wie Gottes Geist mir dabei hilft, einen Schritt aus meinen manchmal endlosen Gedankenkreisen herauszutreten. Wie er frische Impulse und neue Perspektiven schenkt. Wie sich dadurch die Dinge relativieren und weniger wichtig werden. Insbesondere dort, wo es um menschliche (Freiheits-)Standards geht.

 

Gottes Geist befreit. Oder, um einen anderen, mir lieb gewordenen Bibelvers abschliessend zu bedienen: Er zeigt mir die Wahrheit, die mich frei macht (vgl. Johannes 8,32). Eine Wahrheit, die auf Christus fusst. Die zum Selberdenken animiert und in Mündigkeit führt.

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Kolumne // Angela Schmidt Sie ist leitende Co-Chefredakteurin und froh über die Krisenzeiten, die sie in ihrem Leben schon hat durchstehen müssen. In ihnen hat sie die befreiende Wirkkraft Gottes bislang am intensivsten erlebt.
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