«Sollte man da nicht schönere Tomaten kaufen?», fragt mich Nathalie kritisch. Sie zeigt auf den Sack mit den matschigen Tomaten. Sie sind kurz vor dem Verfaulen und sehen wirklich fürchterlich aus. Aber der Sauce ist es egal, wie die Tomaten mal ausgesehen haben. Das erkläre ich den umstehenden Frauen. Nathalie bleibt skeptisch. Erst recht, als ich die Frauen bitte, die Rüstabfälle und Zwiebelschalen nicht wegzuwerfen. «Aber das ist doch Abfall, was willst du denn damit machen?», entsetzen sich die Frauen. «Wartet ab», beruhige ich die Damen, «ihr werdet staunen.» Und ich habe nicht zu viel versprochen.
Umgeben von 13 Frauen, stehe ich in der improvisierten Küche. Ich bin in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. Die Frauen rüsten die matschigen Tomaten, die wir später kochen und heiss einfüllen. Diese Form der Konservierung eignet sich besonders gut in den Tropen. Fasziniert schauen die Frauen zu und machen sich Notizen. Das Ziel des Tages ist, dass die Frauen ihr Wissen weitergeben können.
Als die gefüllten Gläser zum Abkühlen auf dem Tisch stehen, kommt der Höhepunkt des Tages: die Bouillon. «Ich hätte nie gedacht, dass die Abfälle noch für was gut sind», meint Achille erstaunt, «du verschwendest wirklich gar nichts.» Nathalies anfängliche Skepsis verwandelt sich in Begeisterung: «Weisst du, nach der Tomatenernte gibt es immer so viele Früchte auf dem Markt, dass einige schlecht werden und sie die Leute wegwerfen. Ich hätte nicht gedacht, dass man die matschigen Tomaten noch nutzen kann. «Die Konservierung muss ich unbedingt den Frauen in den Dörfern zeigen, die ich besuche.» Nathalie besucht die Dörfer im Rahmen des Magdalena Film Projekts und erzählt den Frauen von Jesus Christus. Dank dem Workshop zur Konservierung kann sie Gottes Liebe nicht nur durch Worte, sondern auch durch praktische Hilfe weitergeben.
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