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Ben Jakob war ab Stunde eins dabei – als Gründer und Leiter während der ersten zehn Jahre Campus für Christus Schweiz (1973–1983). Eine persönliche Rückschau auf die Anfänge von Campus und was «für Christus» heute, nach all den Jahren, immer noch für ihn bedeutet.
Ben, welche Projekte und Bewegungen hast du bei Campus für Christus miterlebt und mitgestaltet?
Wir haben Schulungskurse für persönliche Evangelisation und «Vom Glauben reden lernen» für Hunderte von Kirchen und Gemeinden entwickelt sowie nebst professionellen Werbekampagnen die landesweite «Aktion Neues Leben» lanciert. Meine Frau Barbara gründete 1983 mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen die missionarischen «Frühstückstreffen» von Frauen für Frauen mit jeweils bis zu 1000 Teilnehmerinnen. Auch ist es in den 1980er-Jahren gelungen, den Jesus-Film in die Kinos in allen grösseren Schweizer Städten zu bringen. Eine Blick-Schlagzeile in einer der Karwochen damals lautete: «JESUS auf Platz 1 in den Schweizer-Studio-Kinos!» Alle Besucherinnen und Besucher erhielten an der Kinokasse zusätzlich zum Billett das Film-Script (Lukas-Evangelium) mit Antwortkarten für persönliche Gespräche.
Wie hast du Campus in seinen Anfängen erlebt? Welche Hochs und Tiefs begleiteten dich?
Campus für Christus erlebte ich als Schulungsorganisation für christliche Kirchen und als «Impulsgeber für missionarische Basisbewegungen», primär als «Multiplikator» für bestehende Gemeinden und christliche Zielgruppen-Organisationen. Und im Unterschied zu heute, alles mit wenigen Vollzeitern und Arbeitszweigen.
Schwierig war in der Anfangsphase, dass Campus für Christus bei den Medien und manchen Theologen als eine Art «Ableger» einer fundamentalistischen Organisation aus den USA wahrgenommen wurde.
Zu den Hochs gehörte sicher die «Aktion Neues Leben», über welche der Tages-Anzeiger am 24. April 1982 ausführlich berichtete: «Einer der grössten Laienbewegungen unserer Tage: 10 000 Christen aus allen Kirchen arbeiten mit (…) Im Taschenbuch erzählen 16 Menschen aus allen Schichten in Erlebnisberichten, wie sie durch Jesus Christus ein neues, sinnvolles Leben gefunden haben …»
Was hat deiner Meinung nach «für Christus» fürs Werk damals bedeutet?
Es hat bedeutet, möglichst die zentralen Aussagen von Christus im Gespräch mit suchenden Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und dabei Christen aus allen Kirchen und Gemeinden für diese Glaubensgespräche von Mensch zu Mensch zu motivieren.
Und was bedeutet «für Christus» für dich heute ganz persönlich?
Ich verstehe mich als «Follower of Jesus» – für Christus und gleichzeitig für Menschen zu sein, und zwar unabhängig ihrer politischen und theologischen Standpunkte, der gesellschaftlichen und sexuellen Orientierung. Im Sinne von Augustinus: «Im Wesentlichen Einheit, im Zweifel Freiheit, in allem aber Liebe!»
Was wünschst du Campus für Christus für die Zukunft?
Dass Campus vermehrt die Zusammenarbeit mit den evangelischen und katholischen Landeskirchen sucht und gemeinsam mit ihnen (und etwa dem «Zentrum für Glaube & Gesellschaft» an der UNI Fribourg) ein innovatives Angebot entwickelt, das kirchendistanzierte Menschen in der heutigen postmodernen und digitalisierten Gesellschaft erreicht, um auf Augenhöhe über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Also eine Art «Vom Glauben reden lernen 4.0» mit Praxisbezug, wie es damals bei der «Aktion Neues Leben» gelungen ist.
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Ben Jakob wechselte 1983 zum Regionalleiter für Zentraleuropa und war bis 1987 Mitglied des Leitungsteams von Campus Europa. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt mit der Familie in Deutschland, u. a. als Koordinator für das Projekt «Neu Anfangen – Christen laden ein zum Gespräch» und als Medienbeauftragter für das «Jahr mit der Bibel» 1993, war er von 1993 bis 2004 CEO der internationalen Hilfsorganisation World Vision Schweiz. Heute arbeitet Ben als Marketingberater für Non-Profit-Organisationen und als Leadership-Coach bei «peoplefocus», der Firma seiner Frau.
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